Ulu Braun
Saturne
22.5 – 1.6.2025



Zentrales Element der Ausstellung ist Ulu Brauns experimenteller Spielfilm Saturne, der kurz vor Ausbruch der Pandemie inoffiziell rund um den Berliner Fernsehturm entstand. Aus der Vogelperspektive wirkt die Stadt entrückt; Menschen und Gebäude schrumpfen zu modellhaften Landschaften. Diesen unwirklichen Blick nutzt Ulu Braun, um seine Protagonisten aus der Distanz mit einem Zoomobjektiv zu verfolgen. Wie in eine dokumentarische Realität hineincollagiert, bewegen sich die Schauspieler im öffentlichen Raum – interagierend mit ahnungslosen Passant*innen, die sie nicht als Akteure wahrnehmen. Im Zentrum steht Jonathan, der versucht, dem letzten Wunsch seiner Mutter zu folgen: Ihre Asche auf dem Berliner Alexanderplatz zu verstreuen. Mit einer metallic-blauen Urne in der Hand, beobachtet aus der Höhe und verfolgt von einer rätselhaften Nonne, kreist er durch das vom Tourismus und Lifestyle geprägte Epizentrum der Stadt. Sein Weg führt ihn zu zufälligen Begegnungen mit Passanten, Bauarbeitern und den unausgesprochenen Regeln des öffentlichen Raums. Begleitet wird die Filminstallation von Objekten und Bildern, die im Kontext der Ausstellung entstanden.
Saturne u.a. mit Maximilian Brauer, Susanne Bredehöft, Niina Lehtonen Braun, Peter Cramer, Gina Lisa Maiwald, Paul Bachmann, Valentin Lorenz.
CV
Ulu Braun (*1976) lebt und arbeitet in Berlin. Seit 1998 arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Kino und bildender Kunst. Er ist eine der zentralen Figuren, die Malerei in das Medium der Videokunst übertragen und das Genre der Videocollage und des hybriden Filmemachens definiert haben. Seine Arbeiten werden regelmäßig auf internationalen Filmfestivals und in Kunstinstitutionen gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Kurzfilmpreis (2013), dem Berlin Art Prize (2014), dem Besten Deutschen Film bei den Kurzfilmtagen Oberhausen (2017), dem Arte Kurzfilmpreis (2017) Nominierung für den Europäischen Filmpreis (2018), Stipendium Villa Aurora L.A. (2021) Best Film at Animation Avantgarde Vienna Shorts (2024), Prix de Videoformes, Clermont Ferrand (2025)
SATURNE
Ulu Brauns experimenteller Film Saturne, entstanden kurz vor dem ersten Lockdown rund um den Berliner Fernsehturm, ist eine Beobachtung aus der Distanz – ein filmisches Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit im öffentlichen Raum. In langen Zooms folgen wir dem Protagonisten Jonathan, der versucht, die Asche seiner Mutter auf dem Alexanderplatz zu verstreuen. Zwischen ahnungslosen Passant*innen, Baustellen und einer Nonne entfaltet sich eine dichte, fast surreale Stimmung. Die Ausstellung ergänzt den Film mit Objekten und Bildern, die an der Grenze zwischen urbaner Intervention, Installation und performativer Geste operieren.
Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg