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Badminton at bedtime

Camillo Ritter

Eröffnung:
Donnerstag 14.3.24, 19 Uhr

Ausstellung:
15.-24.3, 14-18 Uhr
Freitag–Sonntag und nach Absprache

Camillo Ritter wurde 1990 in Messenkamp geboren und ist dort aufgewachsen. Nach einem Studium der Bildenden Künste an der HFBK Hamburg ist er als freischaffender Künstler, Kurator und Filmemacher tätig. Ausstellungen von ihm waren bereits u.a. in Hamburg, Berlin und Reykjavik zu sehen.

In seinen aktuellen Positionen kommen neben Skulptur und Video insbesondere Arbeiten zum Tragen, die mittels eines Scanners entstehen. Camillo Ritter greift während des Scanvorgangs sowie in einem komplexen Nachbearbeitungsprozess in die Bildentstehung ein, wobei biologische und technoide Realitätsfragmente sich in hybride Formen und amorphe Farbräume wandeln. Es entstehen bewegte Kompositionen, die auf eine in krisenhafter Wandlung befindliche Welt reagieren. Unterstützt durch ihre serielle Anordnung werden Sehgewohnheiten unterlaufen und spielerisch-assoziativ neue Wahrnehmungen provoziert.
In seinen Positionen geht Camillo Ritter davon aus, dass Identität ebenso wie Landschaft nicht konstant ist, sondern sich in Beziehungen zu Dingen und Umgebungen immer wieder neu justiert, also äußerst fragil ist. Die Klimakrise und die Naturzerstörung, das machen die Arbeiten von Camillo Ritter deutlich, prägt und erschüttert das heimatliche Verhältnis zur Landschaft auf vielfältige Weise.
– Auszug aus einem Text von Thomas Weski und Dr. Reinhard Spieler

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg

Past

THE BOOKS THE BOOKS

freut sich, die Gruppenausstellung Why compare? und das Erscheinen der neuesten Publikation Atlas der Silben von Peter Torp anzukündigen:

Why compare? 

mit Arbeiten von Simone Haug, Peter Torp, Almut Hilf, Ingo Gerken, Verena Schöttmer, Wolfgang Plöger, Judith Kisner, Gosia Machon, Tillmann Terbuyken, Inge Krause, Hannah Rath und Matthias Meyer

Eröffnung:
Freitag, den 1.3.2024, 19 Uhr

Rebekka Torp liest Passagen aus Peter Torps Atlas der Silben, 20 Uhr

Ausstellung:
2.3. – 3.3.2024

Geöffnet:
Sa + So, 16  –  20 Uhr

THE BOOKS THE BOOKS ist ein 2020 von Hannah Rath und Matthias Meyer, gegründeter Verlag, der seinen Ursprung in zwei gleichnamigen Ausstellungen einer Gruppe von Künstler*-, Grafiker*- und Kurator*innen hat.

Why compare? ist die dritte Präsentation dieses losen Kollektivs und präsentiert zum ersten Mal innerhalb einer Ausstellung, alle bisher erschienen Publikationen des Verlags.

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.

Past

Nachtcafé Frise

Eröffnung:
Freitag: 23.2.24, 19 Uhr

Ausstellung:
23. – 26.2.24

Geöffnet:
Sa + So 16 – 19 Uhr, Mo 22 – 1 Uhr

Silke Silkeborg, die sich selbst als Malerin der Nacht bezeichnet, zieht es immer wieder raus, um das Malen im Dunkeln zu erproben. In dieser Ausstellung werden ihre neuesten Ölmalereien, die rhythmische Lichtreflexionen auf dunklen Wasseroberflächen zeigen, zum ersten Mal gesammelt präsentiert. Die Werkserie ergänzt vorangegangene Serien wie „Leuna“, in der sie eines der größten europäischen Chemiefabrikgelände interpretierte, „Meeresleuchten“, dem sie einen Sommer lang hinterherreiste, um es darstellen zu können, oder „Lichtverschmutzung“, die sie aus dem All betrachtet malt.

Den entgegengesetzten Blick nimmt die Werkserie von Lennart Münchenhagen ein. Dunkle Flächen, auf denen beim ersten Schauen scheinbar nur Schwärze zu sehen ist, entpuppen sich beim genauen Hinsehen als Fotografien des Nachthimmels. Zu erkennen sind vereinzelte weiße Fehlstellen – Punkte, die Sterne oder sogar ganze Konstellationen festhalten. Diese Nachtfotografien entstehen seit einigen Jahren digital und werden später auf verschiedene Weise reproduziert, teilweise zunächst wieder als analoges Negativ um dann in der Dunkelkammer entwickelt zu werden. Ein Auszug dieser Serie wird jetzt in der Frise die Spiegelungen Silke Silkeborgs ergänzen. Die Befreiung jeglicher Darstellung von Objekt oder Emotion wird hier auf später verschoben.

Erstmal ein Getränk im Nachtcafé, welches das Zentrum der Ausstellung bildet. Hierhin laden die beiden Euch dann zum späten Kaffee ein. Ein formloses Ritual, das sich zwischen den beiden Nachtaktiven in Leipzig entwickelte, wo beide zeitgleich ihre Ateliers hatten bzw. haben.

Lennart Münchenhagen: 
studierte freie Kunst an der HFBK Hamburg. Seine Arbeiten sind unter anderem in der Sammlung Miettinen vertreten und waren z. B. im Haus Coburg und der Hamburger Kunsthalle zu sehen. 

Silke Silkeborg: 
studierte ebenfalls freie Kunst an der HFBK Hamburg. Ihre Arbeiten waren unter anderem im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Marta Herford und im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen. 

Ihren Podcast, über das Malen in der Nacht, könnt ihr euch hier anhören: https://orcd.co/silkesilkeborg

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.

PAST

Erratische Blöcke
Birgit Brandis, Stefan Canham

Eröffnung:
Do., 15. 2.24, 19 Uhr 

Geöffnet:
16. 2. – 18. 2. , Fr – So, 16  –  20 Uhr

Zwei Serien stehen im Mittelpunkt der Ausstellung: Die Blätter des Herbariums von Birgit Brandis bewegen sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, erinnern zum Teil an Sukkulenten oder Blüten, die erst zweideutig werden, Blüte oder Vulva, dann mehrdeutig zu wie unter dem Mikroskop betrachteten Strukturen, und schließlich zu Hard Edge Farbflächen.

In Kalamaria fotografiert Stefan Canham den gleichnamigen Stadtteil Thessalonikis, dessen sechs- bis siebenstöckige Wohnhäuser hauptsächlich aus umlaufenden Balkonen bestehen. Canhams staunender Blick nach oben lässt Fassaden und Fenster hinter den eigentümlichen Balkonen verschwinden, und die perspektivische Verkürzung verwandelt griechische Häuser in Pyramiden.

Die fotografische Typologie wird zur Fantasie, die Systematik des Herbariums zur freien Improvisation. In den Räumen der Frise machen die Arbeiten von Brandis und Canham etwas miteinander – oder stehen sich erratisch im Weg.

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg

past

Sins & Capitals –
or a certain mist for empty spaces

Eröffnung:
Sa, 3. Februar, 15 Uhr

Ausstellung: 
4. – 11. Februar, 15 – 19 Uhr

The curatorial program SINS AND CAPITALS, or a certain mist for empty spaces consists of (I) five exhibitions in international spaces- FRISE/ Hamburg, SALÓN/Madrid, LE CUBE/Rabat, LE 18/Marrakech, P////AKT/Amsterdam-, (II) the screening of two films at DÍNAMO/Porto, (III) and an editorial project. Based on the work of Caspar David Friedrich- Der Wanderer über dem Nebelmeer-and the premise that space is freedom, critical approaches are called for between the space we inhabit and the exhibition space. Considering the multiplicity of meanings that we can find in the concepts of „space“, „mist“ and „capital“, the project convokes some philosophical, ethical and political implications that articulate ecology, economy and artistic practice. The works to be produced by the artists (most of whom have an established artistic career and are accompanied by emerging artists) will be formalized through drawing, sculpture, sound, installation and film. In this project, physical space is assumed a determining and operative conceptual tool for the plastic and sound materialization of works. The in situ proposals therefore different in each of the five exhibition spaces, affirm the work and the space as elements that mutually build each other up.

The curatorial program can be consulted at https://sinsandcapitals.pt/

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kunst und Kultur Hamburg.

Past

Einladungsmotiv für die Frise Ausstellung Fotografie zerstören. Fototapete mit Sonnenuntergang und Palme

Fotografie zerstören

Eröffnung:
Fr 19. Januar 2024, 19 Uhr

Ausstellung:
20. – 28. Januar

Geöffnet:
Fr, Sa, So, 15 – 19 Uhr
u. n. Absprache

Laurel Chokoago, Elisa Goldammer, Maik Gräf, Almut Hilf, Maximilian Koppernock, Mitko Mitkov, Caspar Sänger, Jenny Schäfer, Wiebke Schwarzhans, Dirk Stewen, Daniela Zeilinger mit einem Text von Mira Anneli Naß.

Das Arbeiten mit oder in der Fotografie bewegt sich immer wieder im Spannungsfeld zwischen der Vorstellung technischer Perfektion und dem verzweifeltem Ausbruch aus der Blickrichtung, dem Viereck, dem Material. Die destruktiven Eigenschaften der Fotografiegeschichte wie beispielsweise in der Kolonialzeit sind nicht nur inhaltlicher oder formaler sondern auch, wie wir u.a. dank der Ausstellung „Mining Photography“ (MK&G Hamburg) auch einordnen können, ökologischer Natur. Im Rahmen der Ausstellung „FOTOGRAFIE ZERSTÖREN“ werden Künstler*innen gezeigt, die sich mit der Dekonstruktion technischer Vorgänge und Abstraktion fotografischen Materials, aber auch mit dem neuen Perspektiven des Gegenstands, der Abbildung  und der Position auseinander setzen. 

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und der Liebelt Stiftung Hamburg

PAST

Dirk Meinzer
Die Einfalt

Eröffnung:
Fr 12. Januar 2024, 19 Uhr

Geöffnet:
Sa 13.01., 16 – 19 Uhr
So 14.01., 16 – open end

Im heutigen Ideologie-, Schilder-, Zeichen- und didaktischem Übermaß fehlt die Leerstelle, die Lücke, die Lust am offenbaren Geheimnis und dem Magischen.
 
Es ist sehr mühevoll, dieses Zuviel, das Schrecken verursacht, zu erfassen und zu erkennen. Was müsste geschehen und was könnte jeder Einzelne tun, damit wir nicht nur die Gefährdung des Lebens und die mediale Beschwörung des Untergangs wahrnehmen, sondern die Wahrnehmung zugleich mit dem ethischen und politischen Widerstand gegen diese Verluste von Leben und Welt verbinden. Gefordert ist eine individuelle Souveränität, die die Differenzierung wahrnimmt, erkennt und das Denken als äußerste Form des Widerstands begründet – die Kunst Dirk Meinzers bildet dieses Denken ab. Sein künstlerisches Werk ist davon getragen und so auch seine aktuellen Kunstwerke, die zu einer Wahrnehmung verführen, die dieses Erkennen erleichtert.

Prägend für Meinzers Werk ist das künstlich Ruinöse als stimmungssteigerndes Element, das Gefühle der Erhabenheit und Einsamkeit erzeugt, vor allem jedoch an die Vergänglichkeit (Vanitas) des Menschen und seines Tuns erinnert. Und trotzdem gereicht das Zerfallende seiner Umgebung zum Schmuck – es ist zugleich schön und hässlich, romantisch und erschreckend: ein Werk, das in seiner archaischen Anmutung und seiner einfachen Vollkommenheit dem Leben allen Sinn entzieht und mit seinen Rissen und seiner schrundigen Oberfläche auch einen Riss im Denken erzeugt.
 
Das Erhabene partizipiert am erhöhten Profanen. Der Moment des Betrachtens der Werke Dirk Meinzers gleicht einem Exzesses. Das Zusammenfallen des Heterogenen ist nicht nur der Einzug des Gastes mit Geschenken und Pracht an den Hof des Gastgebers, sondern ebenso Nacktheit und Entblößung, die keine heilige Aura hat. Das Feld des Heterogenen wird dominiert von Erotik, Verausgabung, Tod, Fest und Krieg. Das Feld des Homogenen von Arbeit, Akkumulation, Regeln, Familie und Gesetz. Das Homogene ist die Folie, vor der sich die Pracht und Katastrophe des Heterogenen entfalten. Anders ausgedrückt: Es handelt sich um Modelle zur Analyse gesellschaftlicher und historischer Phänomene, nicht um ein Propaganda-Monumente des Ausnahmezustands. Es ist Strukturierung von Erfahrung in Form von Werken. Im Wundern wird Mut freigesetzt und kann fundamentaler Wandel auf den Weg gebracht werden. Das Wundern eröffnet eine fruchtbare Kluft.
 
Felder, leere Flächen, die Rahmung, alles teilt, trennt, begründet die Setzung eines Risses. Von da an wird es interessant, es beginnt das Lauern auf eine Begegnung im Dasein. Meinzer gestaltet einen offenen Bildraum, der Erfahrung für Begegnungen eröffnet jenseits gängigen Wissens und Denkens. »Nicht zu wissen« ist das Direkteste und Vertrauteste.
 
Dabei zum Einsatz kommen phosphoreszierende Gesteinsmehle, die tagsüber eine fade Farbgebung haben, während sie im Dunkeln Energie in Form von Strahlung, ein Nachleuchten, abgeben. Das »magische« Leuchten erschöpfen sich jedoch nicht in der schieren Präsenz der Objekthaftigkeit. Vielmehr transzendiert es sein Jetzt durch das ihm eigene »Leiden(schafts)sgeschichtliche«, einem Prisma gleich.
 
Es ist nicht nur »Natur« und die Faszination für ihre Schönheit, sondern im Sinne eines abjektiven Verhältnisses auch Abscheu und Ekel vor ihr, und damit schafft Meinzer zugleich einen eigenen kulturtheoretischen und psychoanalytischen Diskurs. Strukturen heimlich oder verschlüsselt ausgetragenen Begehrens lässt der Künstler kontrolliert implodieren. Man gibt sich dem stillschweigende Bruch mit dem Sakrosankten hin, um Ambivalenzen von Begehren und Abscheu, künstlerischem Pathos und Nippes zu durchleben, und das alles präsentiert sich als zarte Tafelbilder, die eine ganz eigene, eigenartig-faszinierende Wirkung entfalten. 

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg

PAST

Katalog-Release
Split Friction
Birgit Ulher

So, 7. Januar 2024, 18 Uhr

Live-Performance des Stücks ‚Public Transport‘ – für Trompete, LPs und Record Runner. Birgit Ulher, Trompete, Objekte. Gespräch mit Martin Kreyßig (einer der beiden Autoren der Texte des Katalogs Split Friction) und Birgit Ulher über ihre audiovisuellen Arbeiten.

Der neue Katalog Split Friction über die audiovisuelle Arbeit von Birgit Ulher ist gerade erschienen.Split Friction ist ein interdisziplinäres Projekt von Birgit Ulher, das sich im Spannungsfeld von Ausstellung, Video, Performance, Konzert- und Klanginstallation bewegt. 

Der Katalog ist zweisprachig, 96 Seiten in Englisch und Deutsch, mit Texten von Martin Kreyßig und Johan Redin, vielen Fotos und QR-Code zu den Videoarbeiten und Dokumentationen. Er ist im Zusammenhang mit der gleichnamigen Einzelausstellung im Errant Sound in Berlin vom 24.-26. November 2023 herausgekommen.

Martin Kreyßig wurde 1960 in Köln geboren und lebt seit 1989 im Westwerk in Hamburg. Von 1980 bis 1983 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf u.a. bei Nam June Paik, von 1983 bis 1987 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Seit 1985 arbeitet er selbstständig als Regisseur und Autor. Einige seiner Filme befinden sich in Sammlungen im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/M., der Hamburger Kunsthalle und im Centre Georges Pompidou in Paris Seit 2002 ist er Hochschulprofessor für Digitales Bewegtbild an der Hochschule Harz in Wernigerode.

Birgit Ulher lebt als freischaffende Musikerin, Klangkünstlerin und Komponistin in Hamburg. Nach ihrem Studium im Bereich der Freien Kunst und Malerei entwickelte sie mit Trompete, Radio, Lautsprechern und Objekten ihre eigenen Spieltechniken und Präparationen. Abgesehen von dieser Materialforschung gilt ihr besonderes Interesse dem Verhältnis von Stille und Klang. Ihre Arbeit umfasst akustische und elektroakustische Projekte, Solo-Performances, Konzert- und Klanginstallationen, Videos, Konzeptstücke und Konzerte im Bereich der improvisierten / experimentellen Musik. Sie erhielt zahlreiche Stipendien u.a. von QO-2 Werkplaats (Brüssel), Künstlerhaus Lukas (Ahrenshoop), AIR (Mexico Stadt und Krems) und ist mit ihrer Konzerttätigkeit international unterwegs.