Concrete Gardens

7. – 16. Mai 2021

Dana Yoeli
Suse Bauer


Im gemeinsamen Exkursions und Forschungsprojekt „Materiality of the Shell“ untersuchen Suse Bauer und Dana Yoeli, wie sich gesellschaftliche Konstitution an gebauter Wirklichkeit ablesen lassen. Sie betrachten Parallelen in der Frühphase der Staatlichkeit in der DDR, BRD und in Israel. Dana Yoeli interessiert sich insbesondere für die Inszenierungen in Gedenkstätten und Denkmalen, Suse Bauer für die Vergegenständlichung von gesellschaftlichem Ideal, Zukunft und Utopie.Wird die gebaute Wirklichkeit mit Bedeutung aufgeladen, scheinen sich in Abstraktion und Figuration vergleichbare Strukturen zu ergeben, unabhängig davon ob es dabei um Beschreibungen von Vergangenheit oder Zukunft in den ideologischen Konzepten der drei Gesellschaften geht. Die Zusammenarbeit, die 2019 in Israel begann, ist aufgrund der historischen Situation nun ganz anders verlaufen als geplant. Die gemeinsame Forschungsreise in Deutschland konnte bisher nicht stattfinden, Zusammenarbeit ist nur digital möglich. Sie gehen auf einem Bein.

In ihrer Ausstellung »concrete gardens« kombinieren sie Vorstellungen von Erinnerung & Utopie. Dana Yoelis »Olympia« erinnert in einer dystopischen Landschaft an die Eröffnung von Leni Riefenstahl gleichnamigen Film von 1938. »Olympia, a work in seven acts« versammelt verschiedene Elemente israelischer Erinnerungszeremonien und verweist auf den kollektiven Verlust. »Like many of my generation, I remember feeling my knees were scratched against a stucco surface, my chin split on granolithic tiles, and my first kiss leaned against a memorial wall. My perception of the culturally influenced structure of public space, adorned with a plaque or memorial as always, is part of who I am as a person and as an artist. It provides information about the meta language that I use in my work.« (Dana Yoeli)

»In such thinking, we spent months and years of our lives« Suse Bauer lässt eine Szenerie aus keramischen Gebilden architekturaler Anmutung uneindeutigen Maßstabes zu Landschaft werden. »Wotschev beugte sich manchmal nieder und hob ein Steinchen auf und auch anderen verklebten Erdenstaub und tat sie zur Verwahrung in seine Hosen. Er war froh und bang vom beinahe ewigen Verweilen des Steinchens im inneren des Lehms, in der Ansammlung von Finsternis. Also war es ihm von Vorteil gewesen sich dort zu befinden, um so mehr sollte der Mensch leben.«(Andreij Plantonov »die Baugrube« in der Übersetzung von Gabriele Leupold)

Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und die Hamburgische Kulturstiftung #kunstkenntkeinenshutdown