Jochen Kuhn

15. – 24. Oktober 2021

Erben, Wächter und Propheten

Jochen Kuhn studierte Kunst in Hamburg. Seit 1972 machte er Filme, Malerei, Drehbücher, Filmmusiken, Fotos. Nach einem Villa Massimo-Stipendium wurde er Professor an der Filmakademie Baden-Württemberg. Er ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Er gewann zahlreiche Filmpreise, darunter drei Mal den Deutschen Filmpreis; den Großen Preis von Oberhausen; den Hessischen Filmpreis; den Preis der Landeshauptstadt beim ITF Stuttgart; den Preis der Deuschen Filmkritik; den Grand Prize for best international short, Festival du nouveau cinéma, Montreal, Canada; den 1. Preis/Animationsfilm internationales Kurzfilmfest, Tampere /Finnland; den Golden Award beim int. Festival in Zagreb, Kroatien; den Golden Hare in Lissabon, Portugal.

Seine Filme, Malerei, Zeichnungen und Fotoserien wurden aufgeführt in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. im Badischen Kunstverein, Karlsruhe; im Kunstverein Hannover; in der Galerie Scheidemann und Galerie Christoph Grau, Hamburg; der Galerie Peter Kilchmann, Zürich;, in München (Sammlung Goetz im Haus der Kunst), Hamburg (Thema «Warten» in der Hamburger Kunsthalle), London (Parasol Unit, «Momentary Momentum: Animated Drawings») u.v.a.

Jochen Kuhn ist vorwiegend als Filmemacher in Erscheinung getreten und hat sich mit seinen animierten Filmen auf zahlreichen Festivals einen Namen gemacht. Seine Filme entstehen nicht am Trickfilmtisch oder mit Hilfe von Computerprogrammen, sondern durch das ständige Übermalen und Verwischen auf der Leinwand sowie mit Hilfe von Diaprojektionen. Bei fast allen Filmen schreibt Jochen Kuhn das Drehbuch selbst, führt die Regie, fungiert als Kameramann, übernimmt die Sprecherrolle und komponiert die Musik/Sounds. Nur den Schnitt und den Ton erarbeitet er gemeinsam mit Olaf Meltzer. Bazon Brock nennt seine Filme „Lichteratur“: eine Zusammensetzung aus Licht und Literatur. Kuhn begibt sich dabei auf eine gegenständliche „Malerreise“ und nimmt den Betrachter gerne an der Hand. Erzählt werden kurze Episoden mit traumähnlichen Narrationsstrukturen. Mit den Worten des Künstlers ausgedrückt: „Der Kern ist fiktiv und der Rahmen ist fast immer alltäglich“. Im Mittelpunkt stehen sonderbar anmutende Geschichten, deren Verlauf für den Betrachter nicht vorhersehbar sind, da diese non-linear verlaufen und sich den bekannten Erzählstrukturen widersetzen. (Aus Galerie Kilchmann, Zürich)

Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg